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Caltrop: Ten Million Years And Eight Minutes (Review)
Artist: | Caltrop |
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Album: | Ten Million Years And Eight Minutes |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock / Progressive / Alternative |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 53:17 | |
Erschienen: | 03.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Dritter Release, und schon etwas älter, für diese Gruppe aus North Carolina, die sich stilistisch erfrischenderweise schwer fassen lässt. CALTROP verbinden Alternative nach Neunziger-Machart mit eher sperrigem Songwriting, wie es vom alten Prog bis hin zu neueren Klangmathematikern gültig ist, wobei der Sound eher vintage klingt.
Die Kombination eines vor allem rhythmisch sehr vertrackt aufspielenden Bass-Schlagzeug-Duos mit einem bodenständig rockigen Zugang beim Komponieren gereicht der Band zu einer interessanten Mischung, die man sich gleichwohl erarbeiten muss. Schnell sitzt man dem Gedanken auf, nach dem noch zudringlichen Opener eine unspektakulär dröhnende Stoner-Band zu hören, aber das verspielte "Ancient" deutet bereits in eine total andere Richtung: CALTROP improvisieren hörbar gut die Hälfte ihrer Musik, was mitunter zu Längen führt ("Light Does Not Get Old"), aber auch für spannende Beinahe-Instrumentals wie "Shadow and Substance" führt, die auf beeindruckende Weise demonstrieren, was in basischer Rock-Besetzung klanglich machbar ist, ohne anzuöden. Slide-Gitarren und zuletzt das wirklich ohne Gesang auskommende "Zelma", das sehr staubig wüst klingt, bezeugen eine im lakonischen Kontext der Musik eine gebrochene Beziehung zu den eigenen Wurzeln
Ausgerechnet der Longtrack "Perihelion", gut 14 Minuten lang, tönt am konservativsten, ist aber nicht minder sperrig ausgefallen, dafür entspannter im Sinne des Blues (ohne dessen Kadenzen) und neueren Psychedelic. Ab der Hälfte schlagen die Musiker aber wieder kräftig zu, wobei besonders deutlich klar wird, dass die beiden Sänger ihrer Rolle nicht gewachsen sind, gerade auch in Anbetracht der lesenswerten, assoziativen Texte. Gerade deswegen tun CALTROP gut daran, kürzere Kompositionen wie "Form And Abandon" einzustreuen, die stärkste und eingängigste des Albums. "Blessed" macht zuletzt die Affinität der Combo zum klassischen Hardrock geltend, der in den schrägen Harmony-Leads ein wenig nach kaputten THIN LIZZY klingt, allerdings eben mit traditioneller US-Indie-Attitüde statt Machismo.
FAZIT: CALTROP spielen schwere Rockmusik, speisen sich aber eher durch BIG BLACK oder SHELLAC und Wurzelwachsenhörer wie WHITE HILLS als aus der Hand von Tony Iommi. Wer auch kopfmäßig in ein Album investieren möchte, sollte es mit der Brieftasche bei diese Band tun.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Birdsong
- Ancient
- Light Does Not Get Old
- Shadow and Substance
- Perihelion
- Form and Abandon
- Blessed
- Zelma
- Bass - Murat Dirlik
- Gesang - Sam Taylor, Murat Dirlik
- Gitarre - Sam Taylor, Adam Nolton
- Schlagzeug - John Crouch
- Ten Million Years And Eight Minutes (2012) - 10/15 Punkten